«Stabilo Boss» ̶ eine Produktion von 400‘000 Textmarkern pro Tag

«Stabilo Boss» ̶ eine Produktion von 400‘000 Textmarkern pro Tag

Inbegriff des dicken Leuchtstifts, mit dem sich Textpassagen farbig hervorheben lassen, ist in Europa der gelbe „Stabilo Boss“. Das Produkt wurde 1971 auf den Markt gebracht. Als „Vater des Leuchtmarkierers“ wurde Günter Schwanhäusser gefeiert, der das deutsche Familienunternehmen Schwan-Stabilo hochgebracht hatte. Doch wie die meisten Produktinnovationen hat auch der „Stabilo Boss“ Vorläufer. Der US-amerikanische Tintenproduzent Carter‘s Ink führte 1963 den ersten Textmarker der Welt unter der Marke „Sharpie“ ein. Und dieser konnte auch nur entwickelt werden, weil Sidney Rosenthal 1952 den ersten Filzstift der Welt erfunden hatte, den er „Magic Marker“ nannte.

Für die Herstellung von Textmarkern braucht es transparente fluoreszierende Farbstoffe. Schwan-Stabilo verwendet zehn verschiedene Komponenten. Anzunehmen ist, dass dabei der von Adolf von Baeyer schon 1871 entdeckte Xanthenfarbstoff Fluorescin ins Spiel kommt. Auf jeden Fall werden optische Aufheller eingesetzt. Diese lassen weniger hell erscheinende oder unsichtbare, kurzwellige Spektralanteile des Tageslichts (Blau, Violett und Ultraviolett) durch Fluoreszenz in heller erscheinendes, längerwelliges sichtbares gelbes oder grünes Licht umwandeln.